Das „Montagsfunkeln“ zum Start in die Woche. Heute zum Thema „Fremdheit“ mit einem Gedicht von Paul Ernst (1866 – 1933) und einem Zitat von Jeremias Gotthelf (1797 – 1854).
In diesem Montagsfunkeln geht es um den Begriff der „Fremdheit“, dem Fremdsein. Das Zitat und das Gedicht beschreiben ganz gut die verschiedenen Sichtweisen: Den Blick auf uns selbst und den Blick auf uns fremde Menschen, die unseren Weg kreuzen. Wie gut kennen wir uns eigentlich selbst und möchten wir uns überhaupt so genau kennen? Wer sind wir geworden im Laufe der Jahre, folgen wir noch alten Werten oder sind wir abgekommen vom Weg? Ist es vielleicht Zeit, „alte Zöpfe“ abzuschneiden und einen neuen Abschnitt zu beginnen?
All diese Fragen kann, sollte man sich selbst hin und wieder stellen, vor allem dann, wenn man mit Lebensgeschichten und Schicksalen anderer Menschen konfrontiert wird. Unser Gehirn lebt vom schnellen Abgleich, dem Vergleich und mit jeder Sekunde einer Unterhaltung reflektieren wir blitzschnell unser eigenes Glück oder Leid mit dem Gehörten.
Das Gedicht von Paul Ernst über die Begegnung im Zug kann ich gut auf eigene Erlebnisse ummünzen. Vielleicht kennst du auch diese Momente, wo du im Wartezimmer sitzt, im Zug, im Café oder im Park auf einer Bank. Plötzlich taucht jemand auf, setzt sich neben dich und manchmal entsteht ein Gespräch. Oft plätschert es nur an der Oberfläche, doch manchmal erfährt man innerhalb weniger Minuten eine Essenz von diesem Menschen, eine Tiefe, die sofort Verbindung schafft.
Doch genauso wie im Gedicht beschrieben, erfolgt die Verabschiedung meist abrupt und jeder geht wieder seiner Wege, obwohl ein guter und tiefgehender Austausch entstanden ist. Ich frage mich, was wäre, wenn ich ganz locker, wie es die jüngere Generation tut, einfach über mein Smartphone die Kontaktdaten tauschen würde? Unverkrampft anknüpfen an nette Gespräche und offener sein für neue Bekanntschaften, aus denen vielleicht auch irgendwann Freundschaften werden. Dazu braucht es Mut und Offenheit, auch Zufall und Gelegenheit, doch ich kann mir gut vorstellen, dass dies für viele ein Weg aus der Einsamkeit sein könnte und eine Erweiterung des eigenen kleinen Lebenskosmos.
Ich freue mich über einen Kommentar und deine Gedanken dazu❤️.
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Montagsfunkeln „Fremdheit“
Diesen Beitrag zum Thema „Fremdheit“ findest du hier in meinem Instagram-Account. Ich freue mich über deinen Kommentar:
Gedicht von Paul Ernst
Es hält der Zug, ich steige ein.
Es sitzt im Abteil schon ein Mann.
Wir sehn uns Beide prüfend an:
Was für ein Mensch magst du wohl sein?
Gespräch, Erzählung: fremd Geschick;
Es schwillt mein Herz in Mitgefühl.
Da pfeifts; es hält der Zug, und kühl
Erheb ich mich im Augenblick.
Paul Ernst (1866 – 1933)
Zitat von Jeremias Gotthelf
Leider bleiben auf der Welt die meisten Herzen sich fremde, sind doch die meisten Menschen sich fremde in den eigenen Herzen.
Jeremias Gotthelf (1797 – 1854)
Informationen zu den Autoren
Paul Ernst
* 7. März 1866 in Elbingerode
† 13. Mai 1933 in Sankt Georgen an der Stiefing
deutscher Schriftsteller und Journalist
Hauptvertreter der Neuklassik
erhielt 1930 den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst und 1933 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft
Ausführliche Informationen zu Paul Ernst findest du hier.
Bildquelle: wikipedia
Lizenz: Gemeinfrei
Jeremias Gotthelf
Pseudonym des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers Albert Bitzius
* 4. Oktober 1797 in Murten
† 22. Oktober 1854 in Lützelflüh
beschreibt in seinen Romanen sehr realistisch das harte bäuerliche Leben im 19. Jahrhundert
seine Rahmennovelle Die schwarze Spinne (1842) verarbeitet alte Sagen als Gleichnis von Gut und Böse und gilt als eines der Meisterwerke des deutschen Biedermeier
Ausführliche Informationen zu Jeremias Gotthelf findest du hier.
Bildquelle: wikipedia
Lizenz: Gemeinfrei
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Zur Frage: „Was ist das Montagsfunkeln überhaupt?“ in meinem Blogartikel „Das Montagsfunkeln als kreativer Wochenstart“. | Eine Übersicht aller 52 Beiträge vom Jahr 2022 im Blogartikel „Montagsfunkeln 2022: eine Poesie-Sammlung in digitaler Form“. | Eine Übersicht aller 52 Beiträge vom Jahr 2023 im Blogartikel „Montagsfunkeln 2023: eine Poesie-Sammlung in digitaler Form“. | Eine Übersicht aller Beiträge vom Jahr 2024 im Blogartikel „Montagsfunkeln 2024: eine Poesie-Sammlung in digitaler Form“. |
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