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Zeichen des Lichts: Sterne als Symbole von Hoffnung und Gemeinschaft

Aktualisiert: vor 2 Tagen


Eine Collage aus bunten Weihnachtssternen.

Der Stern ist für mich als Symbol fest mit der Weihnachtszeit verbunden. Schon als Kind faszinierte mich das Basteln der kleinen Transparentpapier-Sterne im Kindergarten, die wir anschließend an die Fenster klebten und die so wunderschön leuchteten. Auch an unserer Weihnachtskrippe in den 1980er-Jahren hing ein kleiner Stern an der Scheune, und es war immer ein Erlebnis, wenn er zum ersten Mal eingeschaltet wurde.


Obwohl diese Erinnerungen schon lange zurückliegen, habe ich meine „Sternliebe“ bewahrt und möchte dich in diesem Artikel auf eine kleine Reise durch die Symbolik der Sterne mitnehmen.


All diesen Sternen ist der Wunsch gemeinsam, Licht in die dunkle Jahreszeit zu bringen. Auch die Suche nach Verbindung spiegelt sich in unserem Blick zum Himmel, hinauf zum Sternenzelt, wieder. Dem Himmel nah sein und nach den Sternen greifen.


Der Stern als Licht in der Dunkelheit und als Hoffnungsanker am Himmel.


Türchenbild vom Adventskalender.


Das ist das Türchen 4 von meinem Blog-Adventskalender 2025. In diesem Artikel gibt es einen kleinen Einblick in die Geschichte und Symbolik des Sterns und eine Foto-Challenge zum Mitmachen für dich.





Darum geht es in diesem Artikel:




Warum Sterne uns seit Jahrtausenden berühren


Seit Jahrtausenden richten Menschen den Blick in den Himmel, hinauf zu den Sternen. Astronomisch gesehen dienen sie als natürliche Wegweiser: zur Navigation über Land und Meer, zur Orientierung im weiten Himmel. Besonders in der dunklen Jahreszeit, wenn die Nächte lang und kalt sind, wurden Sterne noch bedeutsamer, als kleine Lichtpunkte, die uns Sicherheit, Trost und Richtung geben.


Doch die Anziehungskraft der Sterne ist mehr als allein nur ein praktischer Nutzen. Sie spiegeln unser menschliches Bedürfnis nach Orientierung, nach festen Bezugspunkten in einer reizüberfluteten, oft unübersichtlichen Welt.


In vielen Kulturen wurden Sterne zu Symbolen für Transzendenz, göttliche Präsenz oder Schicksalszeichen. Sie verbinden Irdisches mit Himmlischem. Sie zeigen Möglichkeiten auf, wenn wir uns verloren fühlen, und erzählen von Hoffnung, Neubeginn und Sehnsucht.



Sterne als Thema in Märchen und Sagen


Illustration zu „Die Sterntaler“ von Ludwig Richter, 1862
*Illustration zu „Die Sterntaler“ von Ludwig Richter, 1862

In vielen Märchen führt der Stern die Figuren zum Guten und auch zu einem guten Ende. Am bekanntesten ist wohl das deutsche Märchen „Sterntaler“ der Gebrüder Grimm.


*Bildquelle Illustration „Die Sterntaler“ von Ludwig Richter: wikipedia

Lizenz: Gemeinfrei


Auch in der folkloristischen Überlieferung anderer Länder spielen Sterne eine wichtige Rolle. In Polen zum Beispiel wird der Gwiazdor – wörtlich „Sternenmann“ – traditionell von den Kolędnik-Gruppen (Weihnachtsliedersinger-Gruppen) dargestellt. Diese Weihnachtssinger, die von Haus zu Haus ziehen, führen einen großen Stern an einem Stab mit sich, der den Weg weist, die Kinder prüft und Geschenke bringt.


Plejaden © Susanne Heinen
Plejaden © Susanne Heinen

In der griechischen Mythologie erzählen die Plejaden von sieben Schwestern, die zur Flucht vor dem Jäger Orion von Zeus in einen Sternhaufen verwandelt wurden. Noch heute leuchten diese Sterne am Himmel und stehen für Zusammenhalt und die Kraft des gemeinsamen Lichts. Die Plejaden gelten als offener „Sternenhaufen“ und sind im Messier-Katalog unter der Bezeichnung Messier 45, M45, geführt.


*„Die Plejaden“ – Gemälde von Elihu Vedder, 1885, Metropolitan Museum of Art, New York
*„Die Plejaden“ – Gemälde von Elihu Vedder, 1885, Metropolitan Museum of Art, New York




*Bildquelle – „Die Plejaden“, Gemälde von Elihu Vedder: wikipedia

Lizenz: Gemeinfrei






Diese Verbindung von Astronomie, Mythologie und menschlicher Symbolik bildet den Kern dessen, warum Sterne bis heute in Ritualen und Sprüchen eine so starke Wirkung entfalten.

Worte wie „Möge der Stern für dich leuchten“ spiegeln unser Bedürfnis wider, uns Zuspruch auszusprechen. Wenn wir von jemandem diese Worte mit einem kleinen Stern überreicht bekommen, dann rührt uns das an und gibt uns ein Gefühl von Unterstützung und Halt.


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Sterne als Symbol für Hoffnung und Inspiration

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Sterne verkörpern seit Jahrhunderten Hoffnung. Besonders der Stern von Bethlehem ist bekannt: Er symbolisiert in der christlichen Tradition nicht nur den Wegweiser zu Jesu Geburt, sondern stellt auch die göttliche Offenbarung dar, die Licht und Hoffnung in die Welt bringt.


Seine Bedeutung reicht weit über die biblische Geschichte hinaus und inspiriert Menschen bis heute, Vertrauen zu fassen und neue Anfänge zu wagen, gerade in Zeiten der Unsicherheit und Dunkelheit. Damit wird er zu einem zeitlos gültigen Zeichen für Licht, Hoffnung und spirituelle Führung.



*William Blake: When the Morning Stars Sang Together
*William Blake: When the Morning Stars Sang Together

Ebenso kraftvoll wirkt der Morgenstern, der im Morgengrauen sichtbar wird. Er gilt in vielen Überlieferungen als Zeichen für Wiederkehr, Aufbruch und den Beginn eines neuen Tages.


Es gibt ein Gemälde dazu, das ich sehr berührend finde. Hier siehst du das Bild von William Blake „When the Morning Stars Sang Together“. Er greift das biblische Motiv aus dem Buch Hiob 38,7 auf. Die Morgensterne jubeln bei der Schöpfung und verkörpern kosmische Harmonie, Hoffnung und freudigen Neuanfang.


*Bildquelle: wikipedia

Lizenz: Gemeinfrei





Im Volksglauben und im Brauchtum dienten Sterne als Schutzzeichen und Wegweiser für Pilger, Reisende und Menschen in schweren Zeiten. Redewendungen wie „Ein Stern geht auf“ beschreiben sinnbildlich den Moment, in dem sich wieder eine Perspektive zeigt, in dem Zuversicht, Klarheit und innerer Mut wachsen.


Auch die Geste „Ich schenke dir einen Stern“ greift diese Symbolik auf: Licht, Wärme und Zuneigung werden über den Stern weitergegeben, als greifbares Zeichen von Fürsorge und innerer Stärke. Sterne verbinden so persönliche Erfahrung mit kultureller, religiöser und spiritueller Bedeutung und verdeutlichen, warum sie bis heute einen festen Platz in unserem Leben haben.

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Sterne als Schutz- und Glückssymbole: Licht, Schutz und positive Energie


Über die Hoffnung hinaus haben Sterne in vielen Kulturen seit Jahrhunderten eine schützende und glücksbringende Funktion. In alten Häusern, Stuben und historischen Gebäuden finden sich sternartige Zeichen über Türen, Fenstern oder an Giebeln, die Unheil fernhalten und Harmonie ins Haus bringen sollten. Solche Symbole knüpfen an die Vorstellung an, dass das Licht der Sterne Schutz, Klarheit und gute Kräfte in den Alltag holt.



Verschiedene Schutzzeichen als Stern als Fenster im Giebel oder an der Hauswand.
Stern als Schutzsymbol an Hausfassaden, © Susanne Heinen

Solche sternartigen Elemente an Hausfassaden und Innenräumen wirken wie kleine Talismanzeichen für Sicherheit, Geborgenheit und Wohlbefinden. Ein Brauch, der sich besonders in ländlichen Regionen lange gehalten hat.


Die besondere Bedeutung der Sterne zeigt sich bis heute auch in freundschaftlichen Gesten, etwa beim Schenken eines Sterns. Ein Stern aus Papier, Holz oder als Schmuckanhänger überträgt Zuneigung, Aufmerksamkeit und das Gefühl von Verbundenheit. Die unausgesprochene Botschaft lautet: „Möge dieser Stern für dich leuchten und dich behüten.“ So werden Sterne zu sichtbaren Zeichen der Fürsorge und zu universellen Symbolen für das Glück, das wir anderen wünschen, ob in familiären Ritualen, im Brauchtum oder im täglichen Miteinander.


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Sterne als Wegweiser und Sehnsuchtsmetapher: Orientierung, Träume und innere Führung


Sterne haben die Menschen seit Jahrtausenden geleitet. Als Orientierungspunkte am Himmel halfen sie Seefahrern, Nomaden und Entdeckern, den richtigen Weg zu finden. Ihre beständige Präsenz und leuchtende Wirkung am Nachthimmel machten sie zu Symbolen für Sicherheit und Verlässlichkeit.


Doch Sterne leuchten nicht nur am Himmel, sie spiegeln auch unsere inneren Sehnsüchte. Sie stehen für Träume und Ziele, die wir anstreben. In Literatur, Alltag und Brauchtum begegnet uns das Bild des Sterns immer wieder. Der Leitspruch „Den eigenen Stern finden“ beschreibt den Weg zu persönlicher Erfüllung, innerer Richtung und Lebenssinn.


Besonders in der Epoche der Romantik, als Sehnsucht und Gefühle in Kunst und Literatur stark im Mittelpunkt standen, wurde die symbolische Kraft der Sterne deutlich. Joseph von Eichendorff bringt dies in seinem Gedicht „Sehnsucht“ poetisch zum Ausdruck:



„Es schienen so golden die Sterne, / Am Fenster ich einsam stand …“

Joseph von Eichendorff, 1834


Ein Stern am Himmel wird so zum sichtbaren Zeichen unserer Wünsche, Hoffnungen und inneren Leitbilder. Sterne verbinden Sehnsucht und Inspiration, sie begleiten uns, ob am Himmel oder in unseren Herzen.


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Foto-Challenge: Finde einen Stern


Die dunklen Winternächte haben wir längst mit elektrischem Licht erhellt, und Dekorationen glitzern überall, doch Sterne haben nach wie vor eine starke Wirkung. Sie sind mehr als Punkte am Himmel oder kleine Bastelarbeiten, sie tragen Geschichten, Erinnerungen und Wünsche in sich.​ Sterne verbinden Generationen und Menschen weltweit, besonders in der dunklen Jahreszeit.


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Deine Foto-Challenge für dieses Türchen:


Fotografiere in den nächsten Tagen einen Stern, z. B. am Himmel, eine Dekoration, ein Bastelwerk oder ein Schutzsymbol an einem Haus.


Teile dein Foto entweder als Upload hier in den Kommentaren oder bei Instagram mit dem Hashtag #sternenleuchten2025.

Bitte markiere mich dann mit @my_art_counseling



Ich freue mich auf deine Bilder und Geschichten!



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Ausblick: In einem der nächsten Adventskalender-Artikel geht es um die faszinierende Welt der gebastelten Sterne – vom Strohstern und Fröbelstern bis zum Herrnhuter Stern*. Dort findest du dann auch eine einfache Anleitung, um selbst einen Stern zu gestalten. Stay tuned. :-)




Literaturtipps zum Thema „Sterne als Symbol“


Falls du dich mehr mit dem Thema befassen möchtest, hier eine kleine Auswahl der Bücher, die ich dazu gelesen habe:


Traudi Reich: Die Reise zu den Sternen: Sagen und Mythen der Sternbilder*

  • Die Geschichten hinter bekannten Sternbildern und wie Sterne in verschiedenen Kulturen symbolisch gedeutet wurden.


Anita Ganeri: Star Stories: Constellation Tales From Around the World*

  • Eine moderne Sammlung von 23 Mythen und Legenden über Sternbilder aus aller Welt.


Geoffrey Cornelius: Starlore of the Constellations*

  • Ein internationales Werk über Sternbilder, Himmelskarten und die Geschichten über Sternsymbolik in verschiedenen Kulturen.


Annette Giesecke: Classical Mythology of the Constellations*

  • Ein bildreiches, erzählerisches Buch zu den klassischen Sternbildern und ihren Mythen.



*Wenn in diesem Blogbeitrag Logos, Markennamen, Namen, Bücher, Filme, Produkte etc. zu sehen sind, dann handelt es sich immer um unbezahlte Werbung oder um Eigenbesitz, also selbst gekauft.



Ich wünsche dir viel Spaß mit diesem kleinen Impuls. Falls dir dieses Türchen gefallen hat, freue ich mich sehr über einen Austausch mit dir in den Kommentaren.


Titelbild des Blog-Adventskalenders 2025

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6 Kommentare


Petra
vor 2 Tagen

Danke für den wunderschönen Artikel liebe Susanne! Sterntaler, ein Lieblingsmärchen von klein an.

Der nächste und weiteste Stern leuchtet im Herzen... LG 🌟✨

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Susanne Heinen
Susanne Heinen
vor einem Tag
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Liebe Petra,


vielen lieben Dank, das freut mich sehr, dass er Dir gefällt. Märchen haben für mich einen richtigen Zauber, irgendwie bleiben sie einfach im Gedächtnis, für immer abrufbar. Ich erinnere mich noch ganz genau an meine Märchenkassetten und die Stimme des Sprechers😉. Liebe Grüße Susanne

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Solveig
vor 2 Tagen

Zusammen mit meinen 13 Vorschulkindern habe ich ein Anspiel für einen Advent Gottesdienst geschrieben, das wird am 7.12 von den Kindern aufgeführt. Hätte ich diese ganzen Informationen schon vor 4 Wochen gehabt, hätte ich den Kindern mehr Input geben können und das Schreiben wäre vielleicht leichter von der Hand gegangen.


Danke für die vielen Anstöße

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Susanne Heinen
Susanne Heinen
vor einem Tag
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Liebe Solveig,


gerne, ich freue mich, dass Du dennoch etwas Neues entdecken konntest, wo Du ja sehr in diesen Themen steckst. Ich wünsche Dir und den Vorschülern morgen einen festlichen Gottesdienst.


Liebe Grüße

Susanne

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Andrea
vor 3 Tagen

Liebe Susanne,

was für ein schöner Artikel zum Thema Sterne und so viele Anregungen, hier und dort nochmal nachzulesen.

Das Märchen vom Sterntaler finde ich auch sehr berührend, habe es in Buchform und schaue es auch jedes Mal wieder im Fernsehen an, wenn es um die Weihnachtszeit gesendet wird. Dabei bin ich zu Tränen gerührt und wenn ich dann in den Sternenhimmel schaue, fühle ich mich doch auch getröstet.

Ich wünsche dir eine funkelnde, sternenreiche Adventszeit. Andrea

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Susanne Heinen
Susanne Heinen
vor einem Tag
Antwort an

Liebe Andrea,


wie schön, Du schaust Dir auch die Märchenfilme an. Jetzt im Dezember kann man ja an den Samstagen und Sonntagen ganz viele davon sehen, das finde ich immer so toll. Ich könnte sie zwar das ganze Jahr sehen, man ja kann streamen und es gibt Mediatheken, aber dieses richtige Fernsehschauen wie früher als Kind, ich glaube, das macht es aus😉. Liebe Grüße und viel Spaß beim Schauen im Advent, Susanne

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