Dieses Montagsfunkeln ist das Türchen 9 von meinem Blog Adventskalender 2024.
In diesem Beitrag geht es um diese besonderen Erinnerungen, die uns gerade in der Weihnachtszeit immer überraschend in den Sinn kommen und wie wir diese in unser Hier und Jetzt mitnehmen können.
Gedanken zum Montagsfunkeln
Es sind oft die kleinen, unscheinbaren Dinge, die Weihnachten besonders machen. Ein vertrauter Geruch oder bekanntes Bild reichen aus, um längst vergessene Erinnerungen lebendig werden zu lassen. Diese besonderen Momente, die uns oft ganz unvermittelt berühren, verbinden uns wieder mit unserer Vergangenheit und strecken manchmal aus längst vergangenen Jahrzehnten ihre Hand nach uns aus. Wie ein leises Echo aus der Tiefe unserer Erinnerung.
Ein Stück Zeitreise ins Herz der Dinge.
Novalis bringt dieses Empfinden in einem Satz auf den Punkt: „Alle Erinnerung ist Gegenwart.“ Gerade die Weihnachtszeit macht das besonders spürbar. Erinnerungen an frühere Feste, an das Aufleuchten eines Sterns im Winterhimmel, an die Freude beim Zusammensein mit liebgewonnenen Menschen. Sie alle werden in der Gegenwart lebendig und schenken uns wieder einen Moment dieses Gefühls von Geborgenheit und Vertrautheit.
„Ganz still, zuweilen wie ein Traum …“ sprechen diese Erinnerungen oft zu uns.
Vielleicht liegt gerade hier das tiefe Geheimnis von Weihnachten? Es ist eine Zeit, in der wir das Vergangene mit dem Jetzt verweben, in der die Träume und Geschichten, die uns geprägt haben, wieder neu aufleben. Wir sollten versuchen, die stillen Zeichen der Adventszeit bewusster wahrzunehmen. Das Licht einer Kerze, den Klang eines vertrauten Liedes, den Blick auf ein liebevoll gestaltetes Geschenk.
Ich habe mich bereits die gesamte letzte Woche ganz bewusst darauf eingelassen, Momente zu sammeln, die mich an vergangene schöne Weihnachtszeiten erinnern.
Hier teile ich einige dieser Momente mit dir und vielleicht hast du Lust, auch so eine kleine Liste zu beginnen?
Das ist bei mir z. B. die Erinnerung an …
... meinen ersten kleinen Kinderweihnachtsbaum, für den ich von meinem Vater eine Lichterkette mit bunten Birnchen bekommen habe.
… Räucherkegel und die Räucherhäuschen, die ich früher mit Märchenmotiven gesammelt habe.
… den Frankfurter Kranz mit Kirschwasser von meiner Oma.
… das Weihnachtslied „The First Noël“ von Perry Como.
… Weihnachtspartys in meinen 20ern.
… die warme Hand meiner Uroma, an der ich laufen durfte, als ich noch klein war.
In der Stille liegt oft das Wesentliche verborgen und so schenkt uns Weihnachten diese leisen Momente des Ankommens. Sie sind das wahre Funkeln dieser festlichen Zeit.
Ein Hauch von Traum, Erinnerung und Gegenwart.
Kleiner Tipp zum Weiterlesen:
Im vergangenen Jahr habe ich im Rahmen meines Blogartikels „Kindheitsträume, Lebenswünsche: Der imaginäre Stein der Erinnerung“ über die vergessenen Ideen und Wünsche unserer Kindheit geschrieben. Schau doch mal vorbei.
Ich freue mich über einen Kommentar und deine Gedanken dazu❤️.
Wenn die Erinnerung die Vorfreude übertrifft, dann war es schön.
Wilhelm Vogel (19./20. Jhd.)
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Das Montagsfunkeln zum Start in die Woche. Heute zum Thema „Wie ein Traum“, mit einem Gedicht von Cäsar Flaischlen (1864 – 1920) und einem Zitat von Novalis (1772 – 1801)
Darum geht es in diesem Beitrag:
Montagsfunkeln „Wie im Traum“
Diesen Beitrag zum Thema „Wie im Traum“ findest du hier in meinem Instagram-Account. Ich freue mich über deinen Kommentar.
Gedicht von Cäsar Flaischlen
Ganz still, zuweilen wie ein Traum
klingt in dir auf ein fernes Lied.
Du weißt nicht, wie es plötzlich kam,
du weißt nicht, was es von dir will.
Und wie ein Traum ganz leis und still
verklingt es wieder, wie es kam.
Wie plötzlich mitten im Gewühl
der Straße, mitten oft im Winter
ein Hauch von Rosen dich umweht.
Oder dann und wann ein Bild
aus längst vergessenen Kindertagen
mit fragenden Augen vor dir steht.
Ganz still und leise, wie ein Traum,
du weißt nicht, wie es plötzlich kam,
du weißt nicht, was es von dir will,
und wie ein Traum ganz leis und still
verblasst es wieder, wie es kam.
Cäsar Flaischlen (1864 – 1920)
Zitat von Novalis
Alle Erinnerung ist Gegenwart.
Novalis (1772 – 1801)
Informationen zu den Autoren
Cäsar Flaischlen
* 12. Mai 1864 in Stuttgart
† 16. Oktober 1920 in Gundelsheim
Dichter (auch in Mundart), Redakteur und Schriftsteller
war begeistert vom Naturalismus
bekannte Werke sind die Dramen Toni Stürmer (1891) und Martin Lehnhardt (1895), in denen es um die Probleme der Jugend dieser Generation ging
ab 1895 bis 1900 Redakteur bei der Kunst- und Literaturzeitschrift „Pan“.
von 1902 bis 1907 Mitherausgeber von „Kunst und Künstler: Illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe“
1905 erschien sein autobiografischer Roman in Brief- und Tagebuchblättern „Jost Seyfried“, in dem er rhythmische Prosa, Aphorismen und Epigramme einbindet
Bekannt war er auch für seine Lyrikbände in schwäbischem Dialekt, zum Beispiel „Von Derhoim und Drauße“
nach dem Ersten Weltkrieg großer Erfolg mit Gedichtband „Von Alltag und Sonne“
„Hab Sonne im Herzen“ ist eines seiner bekanntesten Gedichte
Ausführliche Informationen zu Cäsar Flaischlen findest du hier.
Bildquelle: wikipedia
Lizenz: Gemeinfrei
Novalis, Pseudonym von Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg
* 2. Mai 1772 auf Schloss Oberwiederstedt
† 25. März 1801 in Weißenfels
deutscher Schriftsteller der Frühromantik und Philosoph
bekannteste Werke sind die „Hymnen an die Nacht“ und das Romanfragment Heinrich von Ofterdingen (begonnen 1800, durch frühen Tod 1801 unvollendet)
das Symbol der „Blauen Blume“, das ein Sinnbild und stilprägend für die ganze Epoche der Romantik ist, stammt von Novalis
Novalis Leben und Werk sind bestimmt von der tragischen Liebesgeschichte zu Sophie von Kühn. Kennengelernt hatte er diese 1794 im Alter von 22 Jahren, Sophie war 12 Jahre alt. Beide verlobten sich inoffiziell 1795, doch Sophie von Kühn starb bereits im Alter von 15 Jahren nach schwerer Krankheit. Nach ihrem frühen Tod 1797 erfolgte seine erste Veröffentlichung „Blüthenstaub“ unter dem Namen Novalis. Dabei handelt es sich um einen Beinamen seiner Familie: De novali, die „vom Neuland“, den er vermutlich aufgrund seiner Lebensgeschichte wählte.
Ausführliche Informationen zu Novalis findest du hier.
Weiterführende Links:
►Spielfilm über Novalis: „Die blaue Blume“, deutscher Kinofilm von 1993
►ZeitZeichen auf WDR: 2. Mai 1772 - Der deutsche Dichter Novalis wird geboren
Bildquelle: wikipedia
Lizenz: Gemeinfrei
Nähere Informationen zum Montagsfunkeln findest du hier:
Zur Frage: "Was ist das Montagsfunkeln überhaupt?" in meinem Blogartikel "Das Montagsfunkeln als kreativer Wochenstart". | Eine Übersicht aller 52 Beiträge vom Jahr 2022 im Blogartikel "Montagsfunkeln 2022: eine Poesie-Sammlung in digitaler Form". | Eine Übersicht aller 52 Beiträge vom Jahr 2023 im Blogartikel "Montagsfunkeln 2023: eine Poesie-Sammlung in digitaler Form". | Eine Übersicht aller Beiträge vom Jahr 2024 im Blogartikel "Montagsfunkeln 2024: eine Poesie-Sammlung in digitaler Form". |
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Eingereichte Beiträge zum Montagsfunkeln am 09.12.2024
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