Montagsfunkeln vom 19.05.2025: Thema „Zuspruch geben“
- Susanne Heinen
- 19. Mai
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Mai

Das „Montagsfunkeln“ zum Start in die Woche. Heute zum Thema „Zuspruch geben“ mit einem Zitat von Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) und dem Gedicht „Zuspruch“ von Theodor Fontane (1819 – 1898).
Ein ermutigendes Wort zur rechten Zeit kann mehr bewirken, als wir ahnen. In diesem Montagsfunkeln geht es um die Kraft des Zuspruchs. Um kleine Zeichen der Wertschätzung. Um die Wirkung eines Satzes, der im Gedächtnis bleibt. Und um den Mut, der daraus wachsen kann. …
Zuspruch stärkt – Im Anderen etwas zum Leuchten bringen
„Das, was wir an einem Menschen erkennen, das entzünden wir an ihm auch.“
Friedrich Nietzsche
Nietzsches Zitat richtet den Blick auf etwas Grundlegendes: Wenn wir das Gute im anderen wahrnehmen und benennen, kann genau das dort wachsen.
Vielleicht erinnerst du dich an eine Situation, in der ein Gespräch, vielleicht sogar nur eine beiläufige Bemerkung, plötzlich ein Gefühl von Zuversicht und Bestärkung ausgelöst hat. Manchmal genügt ein kleiner Funke, um etwas in Bewegung zu setzen oder etwas an sich selbst zu erkennen, das bisher unbemerkt blieb.

Eine solche ehrliche Rückmeldung wirkt, selbst wenn sie kaum mehr ist als ein zustimmender Blick oder ein schlichtes: „Ich glaube, du kannst das.“
Oft sind Zweifel und Selbstkritik lauter als das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Genau dann kann Zuspruch Mut machen, nicht als Aufforderung zu mehr Leistung oder Größe, sondern als Bestärkung und Erinnerung, an die eigenen Möglichkeiten.
Auch das Kleine zählt
Fontanes Gedicht dagegen ist eine Mischung aus freundlichem Zuspruch und leiser Mahnung. Es richtet sich an jemanden, der mit sich selbst hadert oder dazu neigt, den Mangel stärker wahrzunehmen als das Vorhandene. Die Verse lenken den Blick auf Dankbarkeit und Genügsamkeit, beides Tugenden, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts häufig als Gegenpol zum wachsenden Leistungsdenken betont wurden.

Besonders auffällig ist das Wort „Rühmchen“, das heute ungebräuchlich ist. Im historischen Kontext lässt es sich auf zweierlei Weise verstehen:
Zum einen als volkstümliche Bezeichnung für eine kleine, unscheinbare Blume, vermutlich ein Gänseblümchen oder eine ähnliche Wiesenpflanze.
Zum anderen schwingt im Wort eine Anspielung auf „Ruhm“ mit, vielleicht augenzwinkernd, vielleicht als Hinweis darauf, dass auch das scheinbar Bedeutungslose einen Wert hat.
So verdichtet sich in diesen wenigen Zeilen ein einfacher, aber wirksamer Gedanke:
Auch das Kleine zählt. Auch das, was leicht übersehen wird, hat einen wichtigen Platz.

Eine kleine Geste mit Wirkung
Zuspruch muss nichts Großes sein. Oft genügt ein einfaches: „Ich sehe dich.“, ob nun ausgesprochen oder nur mit einem zustimmenden Blick.
Es braucht nicht viel. Nur Aufmerksamkeit. Und die Bereitschaft, das Gute im anderen nicht nur wahrzunehmen, sondern es auch auszusprechen. Ein Satz. Ein Blick. Ein kleiner Funke. Mehr braucht es manchmal nicht, damit etwas ins Leuchten kommt.
Ich freue mich über einen Kommentar und deine Gedanken zu diesem Montagsfunkeln❤️.
In den kommenden Wochen wird das Thema Mut sowohl im Montagsfunkeln als auch in weiterführenden Blogartikeln eine Rolle spielen.
Passend dazu habe ich am 11. Mai 2025 eine Blogparade ins Leben gerufen, zu der ich dich herzlich einlade.
Alle Informationen zur Teilnahme findest du hier:
Weitere Informationen zum Thema „Mut zur Veränderung“ findest du in meinem Blogartikel: Mut, mutig umgesetzt!
Anmeldung zum wöchentlichen Newsletter „Montagsfunkeln“
Möchtest du jede Woche das Montagsfunkeln zum Start in die Woche erhalten?
Dann lade ich dich herzlich dazu ein, dich hier anzumelden:
Darum geht es in diesem Beitrag:
Montagsfunkeln „Zuspruch geben“
Diesen Beitrag zum Thema „Zuspruch geben“ findest du hier in meinem Instagram-Account. Ich freue mich über deinen Kommentar❤️.
Gedicht von Theodor Fontane
Zuspruch
Such nicht immer, was dir fehle,
Demut fülle deine Seele,
Dank erfülle dein Gemüt.
Alle Blumen, alle Blümchen,
und darunter selbst ein Rühmchen,
haben auch für dich geblüht!
Theodor Fontane (1819 – 1898)
Zitat von Friedrich Nietzsche
Das, was wir an einem Menschen erkennen, das entzünden wir an ihm auch.
Friedrich Nietzsche (1844 – 1900)
Informationen zu den Autoren

Friedrich Nietzsche
* 15. Oktober 1844 in Röcken
† 25. August 1900 in Weimar
deutscher klassischer Philologe und Philosoph
mit 24 Jahren wurde er außerordentlicher Professor für klassische Philologie an der Universität Basel
wird teilweise als Begründer einer neuen philosophischen Schule, der Lebensphilosophie, gesehen
Hauptwerke: „Die Geburt der Tragödie“ (1872), „Also sprach Zarathustra“ (1883 – 1885), „Jenseits von Gut und Böse“ (1886)
1889 geistiger Zusammenbruch, lebte die letzten Jahre in „geistiger Umnachtung“ erst in Obhut seiner Mutter und ab 1897 bei seiner Schwester Elisabeth
Ausführliche Informationen zu Friedrich Nietzsche findest du hier.
Bildquelle: wikipedia
Lizenz: Gemeinfrei

Theodor Fontane
* 30. Dezember 1819 in Neuruppin
† 20. September 1898 in Berlin
deutscher Schriftsteller, Journalist und Kritiker
gilt als bedeutender Vertreter des Realismus
Ausbildung zum Apotheker, erhielt 1847 seine Approbation als „Apotheker erster Klasse“
ab 1849 als freier Schriftsteller tätig, sein erstes Buch "Männer und Helden. Acht Preußenlieder" wird veröffentlicht
1850 Heirat von Emilie Rouanet-Kummer. Sie hatten sieben Kinder, leider überlebten nur vier Kinder das Säuglingsalter.
1855 bis 1859 Auslandskorrespondent in London
verfasste Reiseliteratur über Reisen in den Orient, innerhalb Europas und Deutschland
zwischen 1862 und 1889 schrieb er an den Wanderungen durch die Mark Brandenburg
ab 1864 Kriegsberichterstatter im Deutsch-Dänischen Krieg und dem Deutsch-Französischen Krieg, wurde fälschlich in Paris als Spion verhaftet und verarbeitete diese Erlebnisse in seinem Buch Kriegsgefangen. Erlebtes 1870
1892 Erkrankung an Gehirnischämie, danach Erholung und noch große Schaffenskraft, die bekannten Romane Effi Briest, Die Poggenpuhls, Der Stechlin entstanden
Theodor Fontane ist auch bekannt für seine Balladen John Maynard (1885) und die Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland (1889)
Ausführliche Informationen zu Theodor Fontane findest du hier.
Bildquelle: wikipedia
Lizenz: Gemeinfrei
Nähere Informationen zum Montagsfunkeln findest du hier:
Zur Frage: „Was ist das Montagsfunkeln überhaupt?“, in meinem Blogartikel „Das Montagsfunkeln als kreativer Wochenstart“. | Eine Übersicht der Beiträge vom Jahr 2022 im Blogartikel „Montagsfunkeln 2022: eine Poesie-Sammlung in digitaler Form“. | Eine Übersicht der Beiträge vom Jahr 2023 im Blogartikel „Montagsfunkeln 2023: eine Poesie-Sammlung in digitaler Form“. | Eine Übersicht der Beiträge vom Jahr 2024 im Blogartikel „Montagsfunkeln 2024: eine Poesie-Sammlung in digitaler Form“. |

Sei dabei beim Montagsfunkeln
Du fühlst dich durch mein Montagsfunkeln angesprochen und würdest gerne mitmachen?
Deine Fragen zum Montagsfunkeln beantworte ich dir hier im Aufklappmenü:
Was ist das Montagsfunkeln?
Wie kannst du beim Montagsfunkeln mitmachen?
Musst du beim Montagsfunkeln etwas beachten?
Gibt es für das Montagsfunkeln ein Logo?
Eingereichte Beiträge zum Montagsfunkeln am 19.05.2025
Für alle, die gerne beim Montagsfunkeln mitmachen möchten, aber dazu keinen Blogartikel verfassen können oder wollen, binde ich die Beiträge von Instagram oder Facebook hier nachfolgend ein. Melde dich gerne, wenn du einen Beitrag eintragen lassen möchtest.

Hier könnte auch dein Beitrag stehen❤️ …
Falls dir das Montagsfunkeln von dieser Woche gefallen hat, dann schau doch einmal in den Beiträgen der vergangenen Montage vorbei. Vielleicht steckt da ein Gedanke oder ein Impuls, der nur auf dich gewartet hat. Durch einen Klick auf das Beitragsbild kommst du direkt zum Blogartikel:

Kennst du schon meinen allgemeinen Newsletter?
Mach deine Welt bunt – mein Newsletter mit Tipps und Infos zum Thema artCounseling, kreatives Gestalten, Kursangebote und vielem mehr :-).
Hier kannst du dich anmelden:
Comentários