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„Da muss ich jetzt durch“ - warum du nicht alles ohne Hilfe schaffen musst



Die Scheu davor, sich Hilfe zu holen, empfinde ich als großes Problem unserer Zeit. Egal, wie groß die Sorgen und Schwierigkeiten für manche auch sind, es wird mantraartig ein „Da muss ich jetzt durch“ vor sich hin gebetet.


Nicht nur, dass die Probleme vor anderen verheimlicht werden, es ist oft sogar so, dass Betroffene sich ihren Alltag so übervoll gestalten, um selbst nicht auf den blinden Fleck schauen zu müssen. Die Schwierigkeiten können vielfältig sein, z.B. Überlastung im Job, Unzufriedenheit mit der beruflichen Ausrichtung, Schwierigkeiten in der Familie, gesundheitliche Probleme oder die Konfrontation mit einer Erkrankung. Die Maschinerie des Alltags wird tapfer am Laufen gehalten und die Fassade aufrecht. Doch wie lange kann so etwas gutgehen?


In diesem Artikel geht es darum, dass es kein Makel ist, sich von außen Unterstützung zu holen und wie du selbst einen ersten Schritt zur Veränderung und Selbstfürsorge vollziehen kannst.


Kurz zum Inhalt:



Selbsthilfe: Nachdenken erwünscht, gestehe dir deine Schwierigkeiten ein


Die Verleugnung von Problemen häuft über kurz oder lang einen immer größeren Berg an. Die Mutlosigkeit, eine Lösung oder einen Ausweg zu finden, steigt. Oftmals gesellen sich jetzt auch körperliche Beschwerden hinzu und die Gefahr einer mentalen und auch physischen Erschöpfung ist greifbar. Wie kannst du diesen Kreis durchbrechen? Es gibt natürlich kein Patentrezept und du kannst auch nicht mit einem Fingerschnippen alle Probleme auflösen.

Was du aber gut tun kannst, ist mit dir in Resonanz zu gehen, um dem nachzuspüren, was dir auf der Seele liegt. Das sagt sich jetzt leicht, vielleicht hast du völlig den Bezug zu dir selbst verloren. Wie kannst du also ganz für dich einen Anfang machen, loszugehen?



Dafür habe ich dir eine kleine Anregung zusammengestellt, die du leicht zuhause umsetzen kannst.


Du benötigst dazu einen wasserfesten Folienstift oder dicken Permanentmarker und die Möglichkeit, die Arbeitsblätter auszudrucken. Über diesen Link kannst du dir die Arbeitsblätter "Meine Stolpersteine" herunterladen.






Hier vorab ein kleiner Einblick, was dich in der Übung erwartet:


Nimm dir Zeit für dich, um nachzudenken und eine Bestandsaufnahme zu machen. Mit Zeit zum Nachdenken ist nicht gemeint, nachts im Bett schlaflos vor sich hinzugrübeln. Es heißt nicht umsonst „Nachts sind alle Katzen grau“. Graue, schwere Gedanken lähmen dich nur.



Deswegen meine Anregung für dich: Gehe hinaus in die Natur. Ich lade dich zu einem Spaziergang ein, einer kleinen Wanderung, wo du bewusst mit dir alleine bist und in dich hineinspürst. Bei trockenem Wetter ziehst du die Türe hinter dir zu und läufst mit deinen bequemsten Schuhen hinaus.


Dieses Hinauslaufen nimmst du auch als ein solches wahr. Ich laufe jetzt los, ich handle selbstbestimmt, ich bin auf dem Weg in eine Veränderung. Gehe auf deinem Weg mit offenen Augen, offenen Ohren und offenem Geist.


Deine kleine Aufgabe ist es jetzt, auf deinem Spaziergang kleine und große, runde und eckige Steine zu sammeln. Mach es dir leicht und nimm nur das, was in deine Jacken- oder Hosentasche passt. Trete den Heimweg an, wenn es für dich passend ist.



Wichtig ist, dass du zuhause noch ein bisschen Zeit für dich selbst hast und nicht z.B. in einen turbulenten Familienalltag kommst, wo du sofort wieder zur Stelle sein oder ein dringendes Telefonat annehmen musst.



Wieder zuhause kannst du deine Schätze eventuell waschen, trocknen und dir einen Tee oder Kaffee kochen, mit dem du dich ruhig an einen Tisch setzen kannst. Breite deine Steine vor dir aus. Mit dem bereits ausgedruckten Arbeitsblatt, kannst du nun spielerisch mit den Steinen die Gedanken sortieren und deine Sorgen benennen.


Ich hoffe, diese kleine Übung hilft dir, etwas Klarheit über deine Situation zu gewinnen. Es ist viel leichter, Dinge in Angriff zu nehmen, wenn diese auch einen Namen haben. Wichtig ist, dass Du versuchst, einen positiven Abschluss mit deinen "Sorgensteinen" zu finden. Aus der Ruhe, um mit dir selbst in Resonanz zu gehen, erwächst die Besinnung auf deine eigene Kraft, einen Schritt Richtung Lösung zu machen.


Solltest du deinen eigenen Faden allein nicht wiederfinden können, dann möchte ich dich bestärken, fremde Hilfe anzunehmen.



Annahme fremder Hilfe: Reden befreit, jemandem dein Herz ausschütten

Seit der Corona-Pandemie und den damit einhergegangen Einschränkungen der persönlichen Kontakte sehe ich leider immer öfters ein völliges Verstummen, auch im privaten Bereich.

Wo sind sie hin, all die Freunde, die einem ein Ohr schenken könnten und warum scheint es oft so, dass es wichtig ist, keine Schwäche zu zeigen. Es treffen da eine vermehrt oberflächliche Art der Freundschaftsführung auf eine Blockierung, sich Anderen nicht als die starke und taffe Person zu zeigen, die ihre Frau oder ihren Mann steht. Zudem kann in der Verknappung der Kommunikation durch WhatsApp und Co. echte Empathie kaum entstehen. Was soll man auch antworten auf ein "Und, alles klar bei dir?", wenn einem alles schwierig erscheint.


Vielleicht kennst du noch den Begriff „jemandem sein Herz ausschütten“. Diese Redewendung ist schon sehr alt und heute scheint sie völlig aus der Zeit gefallen zu sein, je nachdem, welchem Jahrgang du angehörst:-). Die Bedeutung ist jedoch trotz ihres Alters eine sehr schöne, denn sie bedeutet, du kannst dich jemandem anvertrauen oder jemanden ins Vertrauen ziehen.





Suche dir in deinem privaten Umfeld jemanden, dem du vertraust und dem du zudem zutraust, mit deinem Problem umgehen zu können. Das kann eine Person im Freundeskreis sein, jemand aus der Familie, jemand aus dem Kollegenkreis.


Wichtig ist einfach, dass die Schwere in dir Luft bekommt, denn wenn du dein Herz ausschüttet, löst sich die Anspannung. Es kann dir wieder leichter ums Herz werden und plötzlich gibt es durch den Austausch mit einer anderen Person, völlig neue Blickwinkel, die dir helfen, dich auf den Weg zu machen. Dabei muss keine Lösung entstehen und eine Wertung deiner Lage. In diesem ersten Schritt ist es deine Befreiung von der Sprachlosigkeit.


Wenn du das lähmende Gefühl hast, dir kann ohnehin keiner helfen, so solltest du es immer auf einen Versuch ankommen lassen. Gib deinem Umfeld die Chance, dir eine helfende Hand anzubieten.



Keine Scheu vor der Annahme professioneller Hilfe


Falls es in deinem privaten Umfeld niemanden gibt, mit dem du sprechen magst/kannst oder du dich vor der Voreingenommenheit deiner Bekannten, Freunde oder der Familie scheust, nimm deinen Mut zusammen und suche dir professionelle Hilfe.

Wie dein Problem auch gelagert ist, es gibt viele Anlaufstellen, die dir hilfreich zur Seite stehen können. Es muss dir nicht peinlich oder unangenehm sein, wenn du einen Schritt in Richtung Problemlösung machst. Sei stolz auf dich und deinen Mut, die Dinge anzugehen. Es liegt in deiner Hand, die Weichen für deine Zukunft zu stellen.



Bekannte Anlaufstellen könnten z.B. sein:

  • ein Arzt deines Vertrauens bei gesundheitliche Problemen oder bestehenden Erkrankungen

  • Finanz- oder Schuldnerberatungen bei finanzielle Fragen

  • Psychotherapeuten oder psychologische Beratungsstellen bei psychischen Problemen

  • Suchtberatungsstellen bei Suchtproblematiken aller Art

  • die Pfarrstelle deiner Gemeinde für seelsorgerische Unterstützung

  • das kostenfreie Sorgentelefon


Du musst nicht als Einzelkämpfer alle Schwierigkeiten des Lebens alleine meistern. Selbstverständlich muss aber auch nicht jeder Ansprechpartner für dich der richtige sein. Verlasse dich dabei auf dein Bauchgefühl, denn um Hilfe annehmen zu können, muss man sich wohl und angenommen fühlen.


Kommunikation ist der Schlüssel zur Lösung. Deshalb habe ich in meiner Arbeit das Leitmotiv "Senden und Empfangen auf einer Frequenz" gewählt, was bedeutet, dass Sender und Empfänger die gleiche Herzenssprache sprechen. Den richtigen Ansprechpartner zu finden, sei es privat oder professionell, ist oft nicht so einfach, denn die Frequenz muss stimmen. Ohne stimmige Frequenz kann keine Resonanz zwischen Sender und Empfänger entstehen.



Hilfestellung durch kunsttherapeutische Methoden im artCounseling


Für eine kreative Herangehensweise an Probleme in Lebensfragen, die keine ärztliche oder therapeutische Hilfe benötigen, kann dir das artCounseling mit Methoden aus der Kunst- und Gestaltungstherapie zur Seite stehen und dabei sehr hilfreich sein. Dabei wird dir durch den Einbezug von Schrift, Sprache, handwerklichem und künstlerischem Tun, ein anderer Zugang zu deinen Themen eröffnet. Deine Ressourcen zu finden, deine Stärken zu benennen, dich wieder in deine eigene Kraft zu bringen, damit du selbstbewusst und selbstbestimmt nach Vorne blicken kannst, ist das Ziel meiner Tätigkeit im Counseling.



Informationen und Blogartikel über meine Arbeitsweise im artCounseling findest du hier in meinem Blog in der Kategorie artCounseling.


Nähere Informationen findest du z.B. in diesen Beiträgen:





Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Buddha



 

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